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17. Conference-Birne

Was für eine Geschichte steckt hinter der Conference-Birne?

Ein genauer Ursprung der Birnen im Allgemeinen ist leider nicht bekannt. Es gibt mehrere Vermutungen, jedoch keine die belegbar sind. Sicher ist, dass sie bis ins 16. Jahrhundert lediglich als Kochbirnen geeignet waren. Kochbirnen mussten erst gekocht werden, ehe man sie verspeisen konnte. Ab dem 16. Jahrhundert begann man die Birnen zu veredeln und sie wurde erstmals in Frankreich und Italien als Handbirne bekannt.

Die Conference-Birne ist im Nordwesten Europas bei weitem am häufigsten angebaute Birnensorte. Sie wurde 1884 von dem Züchter Thomas Rivers aus Sawbridgeworth in England als Zufallsaussaht gefunden und erhielt 1895 als Andenken an die „British National Pear Conference“ ihren Namen „Conference“.

Während der letzten Jahre wurde die Qualität der Birnensorte durch veredelungen und verbesserte Anbautechniken weiter verbessert.

Wo wird sie angebaut?

Ganze 70% macht zurzeit die Conference-Birne der Birnenproduktion in den Niederlanden und Belgien aus. Fleißig am Anbauen sind auch England, Frankreich, Italien und Spanien. In modernen Baumschulen werden die Sorten auf einem Unterstamm veredelt, dadurch erreicht man ein schwächeres Wachstum was zu einer früheren und besseren Produktivität führt. Nach etwa 2-3 Jahren verkaufen diese Baumschulen die Bäume an die Obstbauern, die diese dann bei sich einpflanzen. Im Vergleich zu anderen Birnensorten ist die Sorte nicht ausgesprochen Krankheitsempfindlich. Der Obstbauer muss immer auf eine entsprechende Beleuchtung der Früchte auf der Plantage achten und damit die Bäume in Form bleiben, werden sie jährlich im Winter zurück geschnitten.

Welche Qualitätsmerkmale hat die Conference-Birne

Bis in die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts galt die hervorragende Lagerfähigkeit der Birnensorte als das große Qualitätsmerkmal. Durch eine starke Änderung im Anbau hat sich die Qualität des Geschmacks ebenfalls deutlich verbessert. In Kennerkreisen wird die Conference-Birne als die Handbirne beschrieben, die am Besten schmeckt.

Durch die Maßnahmen beim Anbau haben die Früchte jetzt einen wesentlich gleichmäßigeren und höheren Zuckeranteil. Dies wirkt sich natürlich sehr positiv auf den Geschmack und die Lagerfähigkeit der Birne aus.

Die Conference-Birne hat gegenüber anderen Birnensorten den großen Vorteil, dass die Früchte sowohl zu Anfang der Reife gegessen werden können, wenn sie noch knackig sind, als auch am Ende der Reifung, wenn sie vollkommen reif sind. Dann ist das Fruchtfleisch sehr zart, herrlich süß und hat einen aromatischen Geschmack. Die Birne kann in mehr oder minderem Maße bronziert sein. In den meisten Fällen wird ein leichtes Maß an Bronzierung, einer glatten Rauschaligkeit als charakteristisch angesehen und gilt allgemein als positiv.

Bild von:
Von Rasbak – Eigenes Werk,  CC BY-SA 3.0,
wikimedia.org

16. Madame Verté

Wie schaut sie aus?
Sie ist mittelgroß, dickbauchig am Kelch und länglich Birnenförmig. Ihr Stiel ist grün, sehr lang und meist gerade.
Der Kelch ist mittelgroß mit herausgeklappten braunen Blättchen. Die Schale ist sehr rau, trüb gelb und auf der sonnigen Seite matt geröstet.
Das Fruchtfleisch ist gelblichweiß, angenehm süß im Geschmack mit gutem würzigem Aroma.

Besondere Baumeigenschaften?
Der Wuchs des Baumes ist mittelstark und Buschartig. Sie werden in etwa 2-3meter breit und 2-4meter hoch.
Die Birnenbaumsorte ist ein guter Pollenspender und ist ideal für Spaliere. Beim Boden reicht auch ein normaler lockerer Gartenboden völlig aus und der Standort sollte halb im Schatten, halb in der Sonne liegen.

Wann kann man die Frucht verzehren und was kann ich alles daraus machen?
Im Oktober wird die Frucht geerntet, kurz darauf ist sie Genussreif und eignet sich super für den Frischverzehr.
Sie ist eine klasse Tafelbirne und auch zum weiter verarbeiten nützlich.
Tolle Birnenkuchen, Obstsalate, Birnensäfte und vieles mehr können aus ihr hergestellt werden.

Wie lange kann man sie lagern?
Gelagert hält sich die Birne ungefähr von Oktober bis Februar. Das Lager muss schön kalt sein, so um die 0°bis-1°.

14. Gellerts Butterbirne

Wo kommt sie her?
Ursprünglich stammt diese Sorte aus Frankreich. Sie wurde 1820 von einem gewissen M. Bennet gezüchtet und erlangte unter dem Namen „Beurré Hardy“ große Bekanntheit in Frankreich. In Deutschland ging sie als Gellerts Butterbirne, nach dem Liebdichter Gellert, ab 1838 in den Handel.

Wie schaut sie aus?
Sie ist groß, manchmal sogar sehr groß. Meist besitzt sie eine schwach längliche kegelstumpf- oder kegelförmige Form, ist kelchbauchig und stielwärts einseitig eingezogen. Ihre Schale ist leicht rau trocken und derb im Geschmack, was beim Genuß etwas störend sein kann. Ihre Grundfärbung wird im Laufe ihrer Reife von grünlich bis ockergelb übergehen und auf der sonnigen Seite ist sie meist etwas braunrot befleckt. Die Schale ist oft mit einer zimtbraunen Berostung überzogen, jedoch nur bei Früchten die nicht im Schatten hängen. Der Kelch ist geöffnet,  relativ tief und besitzt kleine Zipfel die nach außen geklappt sind. Der Stiel ist nur sehr kurz und ziemlich dick und in der Regel ist er durch eine Fleischwulst leicht zur Seite gedrückt. Das Fruchtfleisch ist gelblich-weiß, zart schmelzend, sehr saftreich und herrlich süß.

Welche Baumeigenschaften liegen vor?
Diese Birnenbaumsorte gehört zu den am stärksten wachsenden Bäumen und wird in vielen Baumschulen oft zur Veredelung anderer Sorten verwendet. Er bildet einen kräftigen, geraden Stamm und seine Krone wächst ebenfalls steil aufrecht. Er besitzt keine allzu großen Ansprüche an das Klima und den Boden. Es sei nur darauf zu achten, dass der gewählte Standort etwas Windgeschützt und der Boden nicht zu trocken ist.

Wann werden die Früchte gepflückt und wann kann man sie verspeisen?
Gepflückt wird bereits einige Tage vor der Baumreife, also Anfang bis Mitte September. Die Genussreife tritt in etwa 1-2 Wochen nach der Baumreife ein und die Früchte sollten bis spätestens Ende Oktober verbraucht werden.

Wie lagert man die Früchte am Besten?
Diese Sorte ist eher für den Sofortverzehr geeignet, das liegt daran, dass die Früchte sich im Naturlager nur bis zu 3 Wochen halten. Man kann zwar die Früchte etwas eher pflücken, aber das geht nur auf Kosten der Qualität.

Ist sonst noch etwas zu beachten?
Die Sorte ist schorf- und krebsanfällig, sowie schwefel- und kupferempfindlich.

Bild von:
Von Glysiak – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, wikimedia.org

13. Williams Christbirne

Woher kommt sie?
Der älteste Nachweis dieser Birnensorte reicht bis nach England 1770 zurück. Sie wurde nach dem Baumschüler Williams benannt, der nicht nur im Garten sich sehr fleißig zeigte. William war sehr engagiert in der Kirche und so bekam die Birne den Beinamen „Guter Christ“.

Wie schaut die Birnensorte aus?
Die Birne an sich ist mittelgroß, gedrungen birnen- bis glockenförmig und ihr Fruchtfleisch ist fein schmelzend mit einem sehr charakteristischen Geschmack. Ihre Schale ist gelb-grün gefärbt und auf der Sonnenseite leicht orange. Um den Kelch herum tritt oft eine Berostung auf. Diese Birnensorte ist diploid, das heißt sie braucht eine andere Sorte zur Befruchtung. In Frage kommen da die Konferenzbirne, die Gellerts Butterbirne und Clapps Liebling.

Irgendwelche besondere Baumeigenschaften?

Die Birnenbaumsorte wächst mittelstark und bildet einen pyramidale, sparrige Krone. Die Blätter sind relativ groß, am Rand schwach gesägt und aufwärts gebogen. Auffällig bei dieser Birnensorte ist, dass selbst die jungen Bäume bereits sehr früh Früchte tragen.

Wann kann ich die Birne genießen und wozu kann ich sie verwenden?
Geerntet wird sie ca. Ende August und die Genussreife tritt dann etwa Mitte September ein. Sie ist als Tafelost, Konserve und zur Herstellung von Ostbrand und Likör sehr gut geeignet.

Foto von:
Von –Atamari 22:41, 13 August 2005 (UTC) – selbst fotografiert am 13. August 2005, CC BY-SA 3.0, .wikimedia.org

11. Pastorenbirne

Wo hat sie ihre Herkunft?
Der genaue Ursprung und Jahreszahlen sind nicht bekannt, allerdings weiß man das vor einer langen Zeit ein französischer Pfarrer die Birnensorte auf einem Spaziergang durch den Wald fand und mitnahm. Die Birne wurde unter vielen Namen in Frankreich verbreiten, in Österreich und Deutschland ist sie allerdings nur unter Pastorenbirne bekannt.

Wie sieht die Birnensorte aus?
Sie kann sich lang birn- bis flaschenförmig, aber auch lang und stark kelchbauchig ausbilden. Nicht selten sind die Seiten der Frucht ungleichmäßig, schwach rippig oder beulig und weisen eine sanfte Längsrinne auf. Die Schale ist mehr oder weniger glänzend, leicht wachsartig oder fettig und ziemlich widerstandsfähig. Die Grundfarbe ist hellgrünlich-gelb und auf der Sonnenseite Orange bis bräunlich-Rot angehaucht. Berostung ist wenn nur schwach vorhanden und manchmal verläuft ein Roststrich vom Stiel bis zum Kelch. Der Kelch ist groß und offen, mit sternförmig nach außen geschlagenen Spitzen. Die Kelchöffnung sitzt meist etwas schief und weist nur eine geringe Tiefe auf. Der Stiel ist ziemlich lang, holzig und meist durch eine Fleischwulst zur Seite gedrückt. Das Fruchtfleisch ist gelblich weiß, Manche würden es auch als „schmutzig Weiß“ betiteln. Das Fleisch ist halbschmelzend saftig-süß gewürzt und später etwas feinkörnig. Je nach Standort ist die Birne sehr süß, säuerlich oder nur schwach gewürzt.

Gibt es besondere Baumeigenschaften?
Der Baum wächst in der Jugend besonders stark und trotz der hängenden Zweige ist seine Krone hochgebaut. Besondere Ansprüche an Klima und Boden besitzt die Sorte nicht, jedoch sollte der Baum nicht auf freien Flächen stehen, da die Früchte einen gewissen Windschutz benötigen. Die Blüte treibt erst relativ spät aus und ist gegen schlechtes Wetter bestens gewappnet.

Wann pflücke ich die Früchte und wie lagert man sie am besten?
Es kommt ein wenig auf den Standort drauf an, aber auch in diesem Fall gilt, das wenn Sie den Stiel ohne Mühe von der Frucht abziehen können, sie bereit zum pflücken ist. Meist ist das Zwischen Ende September und Ende Oktober. Die Genussreife tritt dann im Dezember bis Februar ein. Am besten lagert man die Früchte im Naturlager, dort halten sie sich bis Februar. Birnen von Bäumen aus einer höheren Lage erreichen nur in seltenen Fällen die Genussreife.

Wozu kann ich sie Verwenden und muss sonst noch etwas beachten?
Diese Birnensorte ist eine Massenertragssorte und das auch schon sehr früh. Sie eignet sich super als Haushaltbirne, also zum Backen, Kochen, Saftpressen und natürlich auch für den Sofortverzehr. Zu beachten ist noch das der Baum eine leicht Anfälligkeit für Schorf und für Spitzendürre aufweist.

 

10. Clapps Liebling

Wo kommt sie her?
Diese Birnensorte findet ihren Ursprung im Staat Massachusets in den USA. Der Züchter T. Clapp hat die neue Sorte aus der holzfarbigen Butterbirne gezogen und 1869 wurde sie von dem Pomologen Downing erstmals als „Clapps Favorit“ beschrieben. Sie ist heutzutage sehr beliebt und weit verbreitet.

Wie sieht sie denn aus?
Die Birne ist mittelgroß bis sehr groß, doppelkegel- bis birnenförmig und ist teils mehr oder weniger spitz auslaufend. Die Schale ist glatt, stumpf glänzend, leicht bereift und ziemlich empfindlich. Sie besitzt eine grünlich-gelbe Grundfärbung und auf der Sonnenseite bilden sich verwaschene bräunlich-rote Stellen. Eine Berostung ist ungleichmäßig am Stiel und Kelch verteilt, wenn sie denn überhaupt ausgeprägt ist. Der Kelch ist halboffen bis offen, die Kelchblättchen sind hornig nach innen gerichtet und die Kelcheinsenkung leicht bis mitteltief. Ein sehr dicker, kurzer Stiel wird von einer Fruchtfleischwulste umschlossen. Das helle Fruchtfleisch ist halbschmelzend bis schmelzend, manchmal ein wenig körnig, aber der süßsauere sehr saftige Geschmack mit einer leichten Würze erklärt gut warum diese Birne so beliebt ist.

Welche besonderen Baumeigenschaften liegen vor?
Der Baum wächst in der Jugend sehr stark und aufrecht, jedoch bei mangelnder Pflege wird der Baum hängend und neigt zur Fruchtbogenbildung. Die Birnenbaumsorte benötigt einen lockeren nährstoffreichen Boden, ist für warme und kühle Lagen geeignet und durch Bodenbearbeitung und Düngung erreicht sie einen optimalen Ertrag. Die Blüte blüht erst spät, ist aber langwährend und ist nur wenig frost- und witterungsempfindlich.

Wann kann ich sie genießen?
Die Birne wird Mitte bis Ende August gepflückt, sobald die Schale etwas gelblicher wird und sich der Stiel vom Fruchtfleisch ohne große Mühen lösen lässt. Wenige Tage später kommt es zur Genussreife und sie können verspeist und verarbeitet werden. Da die Birnen etwas ungleichmäßig reifen, sollte man immer beachten, dass die schon sehr reifen Früchte als erstes verbraucht werden.

Wie ist der Ertrag und ist der Baum anfällig für Krankheiten?
Diese Birnensorte weist alljährlich einen guten Ertrag auf und ist super für den Eigenbedarf und den Haushalt geeignet. Der Baum ist nicht besonders krankheits- und schändlingsanfällig.

Bild von..
Von Genet in der Wikipedia auf Deutsch, CC BY-SA 3.0,
wikimedia.org

9. Dr. Jules Guyot

Wo kommt sie denn überhaupt her?
Diese Sorte wurde 1875 in Frankreich von den begabten Baumschulbesitzern namens Gebrüder Baltet in Troyes gezüchtet und in den Handel gebracht.

Wie schaut sie aus?
Die Birne ist groß, unregelmäßig und birn- bis kegelförmig. Ihre Oberfläche ist meist etwas beulig. Sie besitzt eine sehr feine glatte Schale. Diese ist hellgrün, doch in der Reife wird sie blaßgelb und sonnenseite goldig. Sie ist zimtfarbig punktiert und es treten oft auch Rostfiguren auf. Der Kelch ist geöffnet, die Blättchen leicht bewollt und nach außen umgeschlagen. Die Kelchgrube ist nur wenig eingesenkt. Der Stiel ist mittellang und ist meist von einer Fruchtfleischwülst zur Seite gedrückt. Das Fruchtfleisch ist gelblichweiß, sehr saftreich, angenehm gewürzt und schmelzend.

Besondere Baumeigenschaften?

Der Baum hat einen schwachen, aufrechten Wuchs. Die Sorte besitzt keine besonderen Ansprüche ans Klima, sowie an den Boden. Möchte man jedoch das volle Ertragspotential erreichen, sollte man auf einen nährstoffreichen Boden achten. Die Blüte blüht erst relativ spät.

Wann kann ich die Birnen pflücken?
Solange die Birnen noch grün sind, sollten sie geerntet werden. Das bezieht sich so ungefähr auf den Zeitraum von Mitte August bis Anfang September. In der Zeit erreicht sie ihren vollen Geschmack, erntet man zu spät kann die Birne mehlig werden.

Ab wann und wie lange kann ich die Frucht verzehren?
Nach Aufhellung der Schalenfarbe sollten die Birnen verbraucht werden. Bei richtiger Ernte und einer kühlen Lagerung hält die Frucht etwa 14 Tage.

Wozu eignet sich die Birne am besten?
Die Sorte ist perfekt für den Frischverzehr und eignet sich auch allgemein sehr gut als Tafelbirne. Der Baum ist selten schorfanfällig und die Frucht wird häufig von Obstmaden befallen.

8. Kongressbirne

Wo kommt sie her?
Gezüchtet wurde die Birnensorte im Jahre 1852 vom Obstzüchter Morel in Lyon. Ihren Namen „Souvenir du Congress“ verdankt sie dem Gedenken an den internationalen Pomologenkongress 1867 in Paris.

Wie schaut sie denn überhaupt aus?
Die Birnensorte fällt durch ihre Größe und ihre Form besonders auf. Die Frucht ist sehr groß, ist unregelmäßig geformt und ist auf der gesamten Oberfläche verbeult. Ihre Schale ist glatt, dünn glänzend. Zur Baumreife besitzt sie eine gelblichgrüne Färbung, welche zur Genussreife in eine grünlichgelbe Färbung übergeht. Verstreute Rostflecken geben ihr ihr typisches Aussehen. Der Kelch besitzt eine halboffene bis offene Öffnung, ist klein, die Blättchen stehen aufrecht und sind zurückgeschlagen. Der Stiel ist kurz, dick und verholzt. Meist wird er von einer Fruchtfleischwülst umzogen die noch dazu stark berostet ist. Das Fruchtfleisch ist gelblichweiß, ist sehr saftig süß, hat jedoch kaum Aroma und kann bei falschem Standort fad mehlig und rübig schmecken.

Besitzt diese Sorte besondere Baumeigenschaften?
Der Baum bildet in seiner Jugend eine pyramidale Krone, später neigen sich die Äste jedoch infolge der Schwere der Birnen auseinander. Für eine komplette Ausschöpfung des Ertragspotentials benötigt der Baum einen nährstoffreichen Boden. Feuchte, warme und windgeschützte Standorte bis zu einer Höhe von 200-300 sind die Idealen Anbaugebiete für diese Sorte. Die Blüte bleibt nicht lange am Baum und weist eine gewisse Frost- und Witterungsempfindlichkeit auf.

Wann kann ich meine Birnen pflücken und wann verzehren?
Anfang bis Mitte September sollte man die Birnen relativ schnell alle ernten. Wartet man zu lange, werden die Früchte teigig. Die Genussreife erreichen sie dann Mitte September bis Anfang Oktober.

Wie lange halten sich die Birnen und wozu kann ich sie verwenden?
Selbst bei einer kühlen Lagerung halten sich die Früchte nur 8-12 Tage. Dementsprechend eigenen sie sich am Besten für den Frischverzehr und für den Haushalt.

Sonstiges?
Der Baum weist manchmal bei ungünstigen Bodenverhältnissen eine gewisse Schorfanfälligkeit auf. In besonders strengen Wintern kann der Baum auch erfrieren.

7. Gute Graue

Wo kommt diese Sorte überhaupt her?
Die ersten Belege von Erscheinungen der Guten Grauen stammen aus dem 18. Jahrhundert, als sie aus Frankreich Namens „Beurre gris“ eingeführt wurde. Man schätzt die Birnensorte jedoch deutlich älter. Die genaue Herkunft und Entstehung ist leider unbekannt. Sie ist auch unter den Namen „Graue Sommerbutterbirne“, „Graubirne“ und „Grisbirne“ bekannt.

Wie schaut sie aus?
Die Frucht ist klein bis mittelgroß, kreisförmig , kelch- bis mittelbauchig. Die Schale ist ziemlich hart, zuerst grün und später dann mehr gelblichgrün. In der Reifezeit erreicht sie sogar eine fast vollständige zimtbraune berostung. Der Kelch ist groß, offen und die Kelchblättchen breit und lang nach Außen zurückgeschlagen. Der Stiel ist sehr lang, nicht selten erreicht er die Länge der Frucht. Er ist dick, dunkelbraun und meist von einer Fruchfleischwülst umrandet. Das Fruchtfleisch hat eine mattweiße bis gelblichweiße Färbung, zum Kernhaus hin ist es etwas körnig und durch ein säuerlich-süßes, leicht gewürztes Aroma erhält die Birne einen herrlichen Geschmack.

Irgendwelche besonderen Baumeigenschaften?
Der Baum wächst im Großen und Ganzem sehr stark und sehr schnell. Er bevorzugt einen tiefgründigen und nicht zu trockenen Boden. Ansonsten sind seite Ansprüche an das Klima und den Boden sehr gering, selbst in Höhen von 700m findet man diese Birnenbaumsorte. Die Blüten bilden sich sehr früh und sind ein wenig witterungsempfindlich.

Wann ist die Birne bereit gepflückt zu werden und wann gegessen?
Von Ende August bis Anfang September können die Früchte geerntet werden, in höheren Lagen etwa Mitte September. Genießen sollten Sie sie allerdings recht schnell. Die Genussreife tritt kurz nach dem Pflücken ein und die Früchte sind nicht lange lagerbar.

Was bringt der Birnenbaum für einen Ertrag?
Die Fruchtbarkeit tritt häufig erst sehr spät ein. Hoher Ertrag und die Frucht eignet sich sehr gut als Tafelfrucht für den Frischverzehr und als Haushaltsfrucht. Der Baum ist ziemlich widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Schädlingen.

6. Gräfin von Paris

Wo hat sie ihre Herkunft?
William Fourcine, ein engagierter Gärtner aus Dreux in Frankreich, züchtete die Sorte 1884. Großes Ansehen erlangte sie nachdem sie 1889 in einer französischen Gartenbauzeitschrift beschrieben wurde. Kurz darauf wurde sie auch in Deutschland in den Zeitschriften nur in den höchsten Tönen gelobt und fand weite Verbreitung. Die Gräfin von Paris ist auch unter dem Namen „Comtesse de Paris“ bekannt geworden.

Wie schaut sie aus?
Die Birne wird im Schnitt mittelgroß bis groß, länglich birnenförmig und wenn die Frucht mal nicht die Größe erreicht kann es auch sein, dass ihre Form einem Ei gleicht. Die Schale besitzt die eine hellgrüne Grundfärbung, später wird diese dann düster gelblichgrün. Auf der Sonnenseite ist sie etwas bräunlich angehaucht. Um den Stiel und den Kelch weist die Frucht leichte Berostungen auf. Der Geschmack von der Schale ist etwas herb, was beim hinein beißen etwas stören kann. Der Kelch ist offen, meist leicht schräg und die Blättchen sind sternförmig nach außen gerichtet. Der Stiel ist ziemlich kurz, dünn und meist schief. Um den Stielansatz herum zeigt sich manchmal eine Fruchtfleischwulst. Das Fruchtfleisch ist gelblich Weiß, leicht körnig, saftig und vorherrschend süß. Sie ist nur schwach säuerlich und die feine Würze gibt ihren charakteristischen Geschmack.

Welche Baumeigenschaften machen diese Sorte besonders?
Der Wuchs des Baumes ist mehr mittelstark als stark und strebt in die Höhe. Die Krone bildet sich von Natur aus pyramidal aus und die Blätter sind auffallend hellgrau behaart. Diese Birnenbaumsorte zeigt hohe Ansprüche an das Klima und den Boden. Sie benötigt einen sehr tiefgründigen, durchlässigen, rundum feuchten Boden mit gute Nachlieferungskraft oder intensiver Düngung. Die Blüte blüht schon ziemlich früh, ist dabei aber etwas frostempfindlich.

Wann kann man die Birne pflücken und eignet sie sich sofort für den Verzehr?
Geerntet werden die Früchte Mitte bis Ende Oktober, manchmal sogar bis in den November rein. Um zu erkennen ob die Früchte bereit sind gepflückt zu werden, kann man einfach am Stiel ziehen. Lässt sich dieser leicht vom Fruchtfleisch lösen so ist die Birne bereit gepflückt zu werden und meistens ist sie dann auch schon Genussreif. Die Genussreife beginnt im November.

Wie lagert man die Früchte?
Die Birnen lassen sich gut im naturkühlen Obstkeller lagern. Sie halten sich dann von Dezember an bis etwa in den Januar, manche auch länger. Sind die Birnen allerdings stark berostet, so sollte man diese als erstes Verarbeiten, da diese zum schrumpfen neigen.

Bringt sie einen hohen Ertrag und muss man sonst noch was beachten?
Der Baum erreicht die Fruchtbarkeit relativ früh und ist dann auch in jedem Jahr reich bedeckt. Sie ist eine Winterbirne und eignet sich hervorragend als Tafelfrucht und für Haushaltszwecke. Der Baum ist nur geringfügig krankheitssanfällig und neigt nur in höheren Lagen zu Schorf.