Kategorie: Birnen-Arten

23. Luxemburger Mostbirne

Wo kommt sie her?
Die Luxemburger Mostbirne wurde in der Baumschule N. Moussel in Sandweiler, Luxemburg gezüchtet und erhielt den Namen Schnappsbirne. Da jedoch unter diesem Namen eine Weiterverbreitung der Birne sich sehr schwierig gestaltete, wurde sie in Luxemburger Mostbirne umgetauft. Um 1900 wurde sie in Deutschland, Oberöstereich und Niederösterreich stark an angepflanzt und auf den Markt gebracht. Sie ist auch unter dem Namen Mostbirne von Angers bekannt und fälschlicher weise wird sie mit der Betzelbirne und der Speckbirne verwechselt.

Wie schaut sie aus?
Die Frucht ist groß und ähnelt der Form einer Bergamotte. Ihre Schale ist graugrün und mit zahlreichen großen Rostpunkten und Rostflecken bedeckt. Der Kelch ist offen und hornartig, die aufrechtstehenden Blättchen sind graufilzig behaart. Der Stiel ist stark und kurz, am Ansatz grün und ansonsten braun. Das Fruchtfleisch ist mattweiß, grobkörnig, sehr saftreich und besitzt eine gute Festigkeit.

Besondere Baumeigenschaften?
Der Baum der Luxemburger Mostbirne ist starkwüchsig und gilt in den Baumschulen als die Sorte die am stärksten Wächst. Er bildet sehr gerade Triebe und entwickelt eine hochpyramidale Krone mit kräftigem Mittelast. Seine Blätter sind grob gesägt und stark wollig. Er stellt nur sehr geringe Ansprüche an das Klima und den Boden. Natürlich ist es aber trotzdem nützlich der Sorte einen genügend fruchtbaren und nährstoffreichen Boden anzuweisen. Aufgrund des schönen Wuchses des Baumes ist er oft an Straßen, Feldern und Wiesen zu bestaunen. Die Blüte blüht erst mittelspät. Erkennen kann man die Sorte an den wolligen Blättern, dem super Wuchs des Baumes und an der Größe der Frucht. Da die Speckbirne ähnliche Merkmale aufweist, droht es zur Verwechslung zu kommen. Mit einem Blick auf den Stiel der Frucht lässt sich jedoch ein Unterschied erkennen, denn nur die Luxemburger Mostbirne besitzt einen braunen Stiel. Gute Eigenschaften sind außerdem noch die super Fruchtbarkeit, die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge, sowie die Schönheit und Größe der Birne. Jedoch wird die Luxemburger Mostbirne verhältnismäßig nicht sehr alt, nur um die 150 Jahre.

Weitere Informationen?
Reif werden die Früchte im Oktober und halten sich nach der Ernte einige Wochen. Sie zählt zu den allerbesten Mostbirnen und guten Dörrbirnen.

21. Grüne Sommermagdalene

Wo kommt sie her?
Die Grüne Sommermagdalene ist bereits eine sehr alte Birnensorte. Sie soll um 1600 in Frankreich als Zufallssämling entstanden sein. Es gibt sie in zwei Formen, einmal platteiförmig und zum anderen birnförmig. In Frankreich ist die Sorte unter dem Namen „Poire Madelein“ bekannt.

Wie sieht sie aus?
Die Frucht der grünen Sommermagdalene ist klein, meist eiförmig, an Kelch- und Stielseite abgeflacht und in seltenen Fällen kreisel- bis birnförmig. Die Schale ist glatt, grün bis gelblichgrün mit einer geringen Berostung. Diese sind teils Punktförmig, teils Rostfiguren. Der Kelch ist offen, mittelgroß, mit gut ausgebildeten, aufrechtstehenden Kelchblättchen und meist einer leichten Berostung. Der Stiel ist im Vergleich zur Frucht ziemlich lang, ist holzig, und oft durch eine Fleischwulst zur Seite gedrückt. Er wird fruchtwärts meist dicker und besitzt oft eine knospige Verdickung. Das Fruchtfleisch ist grünlich- bis gelblichweiß, sehr saftreich, schmelzend, süß säuerlich im Geschmack mit feiner Würze.

Irgendwelche besonderen Baumeigenschaften?
Der Baum der grünen Sommermagdalene wächst anfangs kräftig in die Höhe und bildet eine leichte pyramidale Krone. Das Holz ist leider relativ brüchig. Die Ansprüche an Boden und Klima sind im Allgemeinen sehr gering. Er gedeiht sowohl im warmen, kühlen als auch rauhen Anbaugebiet. Die Blüte blüht bereits mittelfrüh ist ist gut widerstandsfähig gegen Blütenfrost.
Wann gepflückt wird, wird je nach Standort des Anbaugebiets entschieden. Im warmen ca. Mitte Juli und im kühlen Ende Juli bis Anfang August. Durch das brüchige Holz ist nur eine sehr vorsichtige Ernte möglich, um Astbruch zu vermeiden.


Wann kann man sie verzehren muss man sonst etwas beachten?

Mitte Juli setzt die Genussreife ein und die Früchte können verzehr werden. Haltbar sind sie leider nicht gerade lange, daher eignen sie sich super zum Sofortverzehr. Der Ertrag am Baum setzt früh ein und ist jedes zweite Jahr auch sehr hoch. Sie gilt als eine der ersten sehr geschmackvollen Sommerbirnen im Jahr.

19. Triumph von Vienne

Wo kommt die Birnensorte her?
Die Triumph von Vienne ist nach der französischen Stadt Vienne benannt, in der die Sorte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gezüchtet wurde. Von wem ist leider unklar. Kurz darauf fand sie schon weitere Verbreitung in Deutschland, wo sie 1881 erstmals in den Pomologischen Monatsheften beschrieben wurde.

Wie kann man ihr Äußeres beschreiben?
Die Birne ist groß bis sehr groß, besitzt eine langbirnige bis langflaschige Form, ist kelchwärts gleichmäßig gerundet und in Richtung Stiel auf einer Seite leicht eingezogen. Der Kelch ist relativ groß, offen und die Einsenkung ist eher flach, eng und ein wenig beulig. Die Blättchen sind nur sehr kurz, schmal und aufrecht stehend. Der Stiel ist mittellang, leicht gebogen, hellbraun und in einer kleinen Vertiefung mit einigen Fleischbeulen umzogen. Die Schale der Triumph von Vienne ist hellgelb, leicht goldig berostet, an der Sonnenseite schwach gerötet und mit zahlreichen Punkten befleckt. Ihr Fruchtfleisch ist gelblichweiß, saftig, fein schmelzend, süß und eine gute Würze rundet den Geschmack vortrefflich ab.

Besondere Eigenschaften des Baumes?
Der Baum wächst kräftig, in seiner Jugend stark aufrecht und später geht er in die Breite. Die hellgrünen Blätter sind rundum gesund, schädlingsfrei und für Schorf ganz unempfindlich. Die Fruchtbarkeit setzt schon sehr früh ein und die Erträge sind in den meisten Lagen auch sehr reich. Für Hochstamm ist die Triumph von Vienne nur in windgeschützten Lagen geeignet, da die schweren Früchte beim herunterfallen stark beschädigen können. Die Birnenbaumsorte ist relativ anspruchslos an den Boden, da aber immer stark auf das Äußere einer Frucht geachtet wird, ist ein nahrhafter Boden geeignet und auch bei der Düngung wird nicht gespart.

Wann ist die Frucht reif und wofür eignet sie sich?
Die Baumreife hängt vom Standort des Birnenbaumes ab. In warmen Lagen ist er schon Anfang, in raueren lagen, erst Mitte September reif. Die Genussreife der Frucht folgt kurz darauf. Wenn die Birne einen langen Transportweg vor sich hat, sollte sie bereits vor der Baumreife gepflückt werden da sie dann auf dem Weg weiter reift. Sie hält sich im Schnitt dann zwei bis drei Wochen lang. Ist eine gute Kultur gelungen, so lassen sich die gleichmäßig großen Früchte auf dem Markt als Tafelfrüchte ersten Ranges prächtig verkaufen.

18. Concorde

Concorde – Birne der Zukunft?
Das Birnensortiment in Deutschland beschränkt sich je nach Region auf wenige alte Sorten. „Williams Christ“, „Alexander Lucas“ und die „Conference-Birnen“ sind wahre Klassiker. All diese Sorten sind uralt und stammen mindestens aus dem 18. oder 19. Jahrhundert. Es gibt nur wenige Neuheiten, doch in den letzten Jahren ist ein wenig mehr Schwung in der Züchtung aufgekommen. Die Concorde ist eine der Birnensorten, die neuerdings stark im Gespräch ist.

Wo kommt sie her?
Concorde ist eine Birne die 1977 in der Forschungsanstalt East-Malling (England) durch eine Kreuzung der Sorten Conference und Vereindechantsbirne“ entstand. Seit 1980 ist sie im Handel erhältlich und kämpft sich seit jeher an die Klassiker im Birnensortiment von Deutschland ran.

Wie schaut sie aus?
Die Birnensorte ist mittelgroß bis groß, ist flaschenförmig länglich mit Bauch und hat eine relativ raue Schale. Diese ist ziemlich trocken und ist mit kleinen Berostungen befleckt. Die Grundfärbung ist grün bis grüngelb und das Fruchtfleisch ist sehr knackig, halb schmelzend, saftig süß mit nur wenig Säure. Ein sehr angenehmer Geschmack, leicht nach Melone, mit fabelhafter Würze.

Gibt es besondere Baumeigenschaften?
Diese Birnenbaumsorte wächst sehr aufrecht, mit nur wenig Verzweigungen. Mit ihrem Wuchs wächst sie sogar etwas steiler als die Conference und für ein optimales Produktionsniveau muss der Baum teilweise etwas auf Trieb beschnitten werden. Der Baum bevorzugt eher warme Lagen, nährstoffreichen Boden und eine Zusatzbewässerung. Die Blüte des Birnenbaumes blüht mittelspät zwischen der Conference und Vereinsdechant. Die Reifezeit setzt Mitte September ein, ca. eine Woche nach der Conference.

Wie ist der Ertrag und wie lagert man die Birnen?
Der Ertrag setzt bei der Concorde schon relativ früh ein, er ist regelmäßig und hoch. Um die gute Fruchtgröße halten zu können muss der Baum ausgedünnt werden. Ähnlich wie die Conference kann die Concorde im Naturlager ca. 1-2 Monate und im Kühllager etwa 5-6 Monate gelagert werden.

Foto von:
Von manfred.sause@volloeko.de – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, wikimedia.org

17. Conference-Birne

Was für eine Geschichte steckt hinter der Conference-Birne?

Ein genauer Ursprung der Birnen im Allgemeinen ist leider nicht bekannt. Es gibt mehrere Vermutungen, jedoch keine die belegbar sind. Sicher ist, dass sie bis ins 16. Jahrhundert lediglich als Kochbirnen geeignet waren. Kochbirnen mussten erst gekocht werden, ehe man sie verspeisen konnte. Ab dem 16. Jahrhundert begann man die Birnen zu veredeln und sie wurde erstmals in Frankreich und Italien als Handbirne bekannt.

Die Conference-Birne ist im Nordwesten Europas bei weitem am häufigsten angebaute Birnensorte. Sie wurde 1884 von dem Züchter Thomas Rivers aus Sawbridgeworth in England als Zufallsaussaht gefunden und erhielt 1895 als Andenken an die „British National Pear Conference“ ihren Namen „Conference“.

Während der letzten Jahre wurde die Qualität der Birnensorte durch veredelungen und verbesserte Anbautechniken weiter verbessert.

Wo wird sie angebaut?

Ganze 70% macht zurzeit die Conference-Birne der Birnenproduktion in den Niederlanden und Belgien aus. Fleißig am Anbauen sind auch England, Frankreich, Italien und Spanien. In modernen Baumschulen werden die Sorten auf einem Unterstamm veredelt, dadurch erreicht man ein schwächeres Wachstum was zu einer früheren und besseren Produktivität führt. Nach etwa 2-3 Jahren verkaufen diese Baumschulen die Bäume an die Obstbauern, die diese dann bei sich einpflanzen. Im Vergleich zu anderen Birnensorten ist die Sorte nicht ausgesprochen Krankheitsempfindlich. Der Obstbauer muss immer auf eine entsprechende Beleuchtung der Früchte auf der Plantage achten und damit die Bäume in Form bleiben, werden sie jährlich im Winter zurück geschnitten.

Welche Qualitätsmerkmale hat die Conference-Birne

Bis in die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts galt die hervorragende Lagerfähigkeit der Birnensorte als das große Qualitätsmerkmal. Durch eine starke Änderung im Anbau hat sich die Qualität des Geschmacks ebenfalls deutlich verbessert. In Kennerkreisen wird die Conference-Birne als die Handbirne beschrieben, die am Besten schmeckt.

Durch die Maßnahmen beim Anbau haben die Früchte jetzt einen wesentlich gleichmäßigeren und höheren Zuckeranteil. Dies wirkt sich natürlich sehr positiv auf den Geschmack und die Lagerfähigkeit der Birne aus.

Die Conference-Birne hat gegenüber anderen Birnensorten den großen Vorteil, dass die Früchte sowohl zu Anfang der Reife gegessen werden können, wenn sie noch knackig sind, als auch am Ende der Reifung, wenn sie vollkommen reif sind. Dann ist das Fruchtfleisch sehr zart, herrlich süß und hat einen aromatischen Geschmack. Die Birne kann in mehr oder minderem Maße bronziert sein. In den meisten Fällen wird ein leichtes Maß an Bronzierung, einer glatten Rauschaligkeit als charakteristisch angesehen und gilt allgemein als positiv.

Bild von:
Von Rasbak – Eigenes Werk,  CC BY-SA 3.0,
wikimedia.org

16. Madame Verté

Wie schaut sie aus?
Sie ist mittelgroß, dickbauchig am Kelch und länglich Birnenförmig. Ihr Stiel ist grün, sehr lang und meist gerade.
Der Kelch ist mittelgroß mit herausgeklappten braunen Blättchen. Die Schale ist sehr rau, trüb gelb und auf der sonnigen Seite matt geröstet.
Das Fruchtfleisch ist gelblichweiß, angenehm süß im Geschmack mit gutem würzigem Aroma.

Besondere Baumeigenschaften?
Der Wuchs des Baumes ist mittelstark und Buschartig. Sie werden in etwa 2-3meter breit und 2-4meter hoch.
Die Birnenbaumsorte ist ein guter Pollenspender und ist ideal für Spaliere. Beim Boden reicht auch ein normaler lockerer Gartenboden völlig aus und der Standort sollte halb im Schatten, halb in der Sonne liegen.

Wann kann man die Frucht verzehren und was kann ich alles daraus machen?
Im Oktober wird die Frucht geerntet, kurz darauf ist sie Genussreif und eignet sich super für den Frischverzehr.
Sie ist eine klasse Tafelbirne und auch zum weiter verarbeiten nützlich.
Tolle Birnenkuchen, Obstsalate, Birnensäfte und vieles mehr können aus ihr hergestellt werden.

Wie lange kann man sie lagern?
Gelagert hält sich die Birne ungefähr von Oktober bis Februar. Das Lager muss schön kalt sein, so um die 0°bis-1°.

14. Gellerts Butterbirne

Wo kommt sie her?
Ursprünglich stammt diese Sorte aus Frankreich. Sie wurde 1820 von einem gewissen M. Bennet gezüchtet und erlangte unter dem Namen „Beurré Hardy“ große Bekanntheit in Frankreich. In Deutschland ging sie als Gellerts Butterbirne, nach dem Liebdichter Gellert, ab 1838 in den Handel.

Wie schaut sie aus?
Sie ist groß, manchmal sogar sehr groß. Meist besitzt sie eine schwach längliche kegelstumpf- oder kegelförmige Form, ist kelchbauchig und stielwärts einseitig eingezogen. Ihre Schale ist leicht rau trocken und derb im Geschmack, was beim Genuß etwas störend sein kann. Ihre Grundfärbung wird im Laufe ihrer Reife von grünlich bis ockergelb übergehen und auf der sonnigen Seite ist sie meist etwas braunrot befleckt. Die Schale ist oft mit einer zimtbraunen Berostung überzogen, jedoch nur bei Früchten die nicht im Schatten hängen. Der Kelch ist geöffnet,  relativ tief und besitzt kleine Zipfel die nach außen geklappt sind. Der Stiel ist nur sehr kurz und ziemlich dick und in der Regel ist er durch eine Fleischwulst leicht zur Seite gedrückt. Das Fruchtfleisch ist gelblich-weiß, zart schmelzend, sehr saftreich und herrlich süß.

Welche Baumeigenschaften liegen vor?
Diese Birnenbaumsorte gehört zu den am stärksten wachsenden Bäumen und wird in vielen Baumschulen oft zur Veredelung anderer Sorten verwendet. Er bildet einen kräftigen, geraden Stamm und seine Krone wächst ebenfalls steil aufrecht. Er besitzt keine allzu großen Ansprüche an das Klima und den Boden. Es sei nur darauf zu achten, dass der gewählte Standort etwas Windgeschützt und der Boden nicht zu trocken ist.

Wann werden die Früchte gepflückt und wann kann man sie verspeisen?
Gepflückt wird bereits einige Tage vor der Baumreife, also Anfang bis Mitte September. Die Genussreife tritt in etwa 1-2 Wochen nach der Baumreife ein und die Früchte sollten bis spätestens Ende Oktober verbraucht werden.

Wie lagert man die Früchte am Besten?
Diese Sorte ist eher für den Sofortverzehr geeignet, das liegt daran, dass die Früchte sich im Naturlager nur bis zu 3 Wochen halten. Man kann zwar die Früchte etwas eher pflücken, aber das geht nur auf Kosten der Qualität.

Ist sonst noch etwas zu beachten?
Die Sorte ist schorf- und krebsanfällig, sowie schwefel- und kupferempfindlich.

Bild von:
Von Glysiak – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, wikimedia.org

13. Williams Christbirne

Woher kommt sie?
Der älteste Nachweis dieser Birnensorte reicht bis nach England 1770 zurück. Sie wurde nach dem Baumschüler Williams benannt, der nicht nur im Garten sich sehr fleißig zeigte. William war sehr engagiert in der Kirche und so bekam die Birne den Beinamen „Guter Christ“.

Wie schaut die Birnensorte aus?
Die Birne an sich ist mittelgroß, gedrungen birnen- bis glockenförmig und ihr Fruchtfleisch ist fein schmelzend mit einem sehr charakteristischen Geschmack. Ihre Schale ist gelb-grün gefärbt und auf der Sonnenseite leicht orange. Um den Kelch herum tritt oft eine Berostung auf. Diese Birnensorte ist diploid, das heißt sie braucht eine andere Sorte zur Befruchtung. In Frage kommen da die Konferenzbirne, die Gellerts Butterbirne und Clapps Liebling.

Irgendwelche besondere Baumeigenschaften?

Die Birnenbaumsorte wächst mittelstark und bildet einen pyramidale, sparrige Krone. Die Blätter sind relativ groß, am Rand schwach gesägt und aufwärts gebogen. Auffällig bei dieser Birnensorte ist, dass selbst die jungen Bäume bereits sehr früh Früchte tragen.

Wann kann ich die Birne genießen und wozu kann ich sie verwenden?
Geerntet wird sie ca. Ende August und die Genussreife tritt dann etwa Mitte September ein. Sie ist als Tafelost, Konserve und zur Herstellung von Ostbrand und Likör sehr gut geeignet.

Foto von:
Von –Atamari 22:41, 13 August 2005 (UTC) – selbst fotografiert am 13. August 2005, CC BY-SA 3.0, .wikimedia.org

12. Alexander Lucas

Wo kommt sie her?
Diese Birnensorte ist um 1870 in einem Wald bei Blois in Frankreich aufgefunden worden und wurde dann nach seinem Entdecker „Alexander Lucas“ benannt. 1874 wurde sie unter dem Namen „Beurèe Alexandre Lucas“ von einer Baumschule in Orleans in den Handel gebracht und wurde 1886 in Deutschland erstmals in Monatsheften beschrieben.

Wie sieht die Frucht aus?
Die Birne ist groß, stumpfkegelförmig, kelchbauchig und kelchwärts abgerundet. Man könnte sie fast schon kugelig nennen. Die Schale ist glatt, wachsartig bis matt und ziemlich unempfindlich. Die grasgrüne Grundfarbe wird zur Reifezeit leuchtend gelb und sonnenseits meist schwach hell-orange. Der Kelch ist in den meisten Fällen geschlossen und verhältnismäßig klein. Die, wie die Schale gefärbten, Blättchen sind am Grunde etwas fleischig und laufen spitz aus. Die Kelchgrube ist tief und kann eine starke Berostung aufweisen. Der Stiel hingegen ist kurz, dick und dunkelbraun holzig. Auch um den Stiel herum kann es zu einer Berostung kommen. Das Fruchtfleisch ist weiß, sehr saftig süß, fast ganz schmelzend und kaum steinig. Die Würze hängt von der Witterung und vom Standort des Baumes ab.

Gibt es besondere Baumeigenschaften?
In seiner Jugend wächst der Baum sehr stark aufrecht und bildet eine hochgebaute Krone mit überhängenden Fruchtästen. Die Sorte bevorzugt sandige Lehmböden. Anspruchslos ist sie beim Klima. Sie gedeiht unter anderem auch in windgeschützten rauheren Lagen. Die Blüte blüht relativ früh.

Wann kann man die Birnen essen und wie lagere ich sie?
Gepflückt wird die Frucht gegen Ende September bis Anfang Oktober. Wird sie jedoch zu früh geerntet erhält die Birne nicht ihr charakteristisches schmelzendes Fruchtfleisch. Die Genussreife tritt meist gegen Ende Oktober ein und hält bis Mitte November bis teils Dezember an. Bei guter Lagerung kann diese Zeitspanne natürlich verlängert werden. In einem Naturlager hält sich dir Frucht bis Mitte Dezember und in einem Kühllager bis zu mehreren Monaten.

Foto von:
Von Norbert B – Selbst fotographiert / Own Work, CC BY-SA 2.0 de,
wikipedia.org

11. Pastorenbirne

Wo hat sie ihre Herkunft?
Der genaue Ursprung und Jahreszahlen sind nicht bekannt, allerdings weiß man das vor einer langen Zeit ein französischer Pfarrer die Birnensorte auf einem Spaziergang durch den Wald fand und mitnahm. Die Birne wurde unter vielen Namen in Frankreich verbreiten, in Österreich und Deutschland ist sie allerdings nur unter Pastorenbirne bekannt.

Wie sieht die Birnensorte aus?
Sie kann sich lang birn- bis flaschenförmig, aber auch lang und stark kelchbauchig ausbilden. Nicht selten sind die Seiten der Frucht ungleichmäßig, schwach rippig oder beulig und weisen eine sanfte Längsrinne auf. Die Schale ist mehr oder weniger glänzend, leicht wachsartig oder fettig und ziemlich widerstandsfähig. Die Grundfarbe ist hellgrünlich-gelb und auf der Sonnenseite Orange bis bräunlich-Rot angehaucht. Berostung ist wenn nur schwach vorhanden und manchmal verläuft ein Roststrich vom Stiel bis zum Kelch. Der Kelch ist groß und offen, mit sternförmig nach außen geschlagenen Spitzen. Die Kelchöffnung sitzt meist etwas schief und weist nur eine geringe Tiefe auf. Der Stiel ist ziemlich lang, holzig und meist durch eine Fleischwulst zur Seite gedrückt. Das Fruchtfleisch ist gelblich weiß, Manche würden es auch als „schmutzig Weiß“ betiteln. Das Fleisch ist halbschmelzend saftig-süß gewürzt und später etwas feinkörnig. Je nach Standort ist die Birne sehr süß, säuerlich oder nur schwach gewürzt.

Gibt es besondere Baumeigenschaften?
Der Baum wächst in der Jugend besonders stark und trotz der hängenden Zweige ist seine Krone hochgebaut. Besondere Ansprüche an Klima und Boden besitzt die Sorte nicht, jedoch sollte der Baum nicht auf freien Flächen stehen, da die Früchte einen gewissen Windschutz benötigen. Die Blüte treibt erst relativ spät aus und ist gegen schlechtes Wetter bestens gewappnet.

Wann pflücke ich die Früchte und wie lagert man sie am besten?
Es kommt ein wenig auf den Standort drauf an, aber auch in diesem Fall gilt, das wenn Sie den Stiel ohne Mühe von der Frucht abziehen können, sie bereit zum pflücken ist. Meist ist das Zwischen Ende September und Ende Oktober. Die Genussreife tritt dann im Dezember bis Februar ein. Am besten lagert man die Früchte im Naturlager, dort halten sie sich bis Februar. Birnen von Bäumen aus einer höheren Lage erreichen nur in seltenen Fällen die Genussreife.

Wozu kann ich sie Verwenden und muss sonst noch etwas beachten?
Diese Birnensorte ist eine Massenertragssorte und das auch schon sehr früh. Sie eignet sich super als Haushaltbirne, also zum Backen, Kochen, Saftpressen und natürlich auch für den Sofortverzehr. Zu beachten ist noch das der Baum eine leicht Anfälligkeit für Schorf und für Spitzendürre aufweist.