Schlagwort: Birnenarten

Tag der Birne 2019

Das berühmte Gedicht von Herrn Ribbeck zu Ribbeck im Havelland, in dessen Garten ein Birnbaum stand, schrieb Theodor Fontane im Jahre 1889. Es handelt von der Großzügigkeit, der Mitmenschlichkeit und der Toleranz des alten Herrn von Ribbeck. Gerade in unserer heutigen Zeit benötigen wir wieder eine Rückbesinnung auf diese Werte. Das Symbol für diese Werte ist seit dem Fontane-Gedicht die Birne. Darum haben wir im Jahr 2017 zum ersten Mal den „Tag der Birne“ ausgerufen.

Der nächste Tag der Birne findet am 28.04.2019 statt!

Wir benötigen wieder mehr Birne

24. Oberösterreicher Weinbirne

Von wo stammt sie?
Die Oberösterreicher Weinbirne stammt ursprünglich aus Kärnten. Erstmals vorgestellt wurde sie 1888 bei der Reichsausstellung in Österreich und im Anschluss stark verbreitet. Hauptsächlich wird sie in Österreich, Süddeutschland und in der Schweiz angebaut. Sie ist auch unter den Namen „Kärntner Speckbirne“, „Zitronengelbe Mostbirne“ oder kurz „Oberösterreicher“ bekannt und gehört zu den Mostbirnen. Überwiegend im Streuobstanbau prägt die Oberösterreicher Weinbirne die Landschaft.

Wie schaut sie aus?
Die Früchte sind groß und kreiselförmig. Die glatte Schale ist bei Reife grün bis zitronengelb, ohne eine Deckfarbe und ist mit zahlreiche Lentizellen übersät. Der Fruchstiel ist lang, holzig und halbseitig grün in ausgeprägter Vertiefung. Der Kelch ist offen und in einer mitteltiefen Grube versteckt. Schmale Blättchen ragen heraus, die alle an der Basis miteinander verwachsen sind. Das gelblichweiße, grobzellige Fruchtfleisch schmeckt sehr süß, mit einer Weinnote.

Besondere Baumeigenschaften?
Diese Birnenbaumsorte hat einen starken Wuchs und bildet in der Jugend eine breite pyramidale Krone. Im Vergleich zu anderen Baumarten, wird diese Sorte nicht sehr alt (bis 100-150 Jahre). An den kräftigen Ästen hängen die grau-grünen, filzigen Jahrestriebe. Die Laubblätter sind rund mit gesägtem Blattrand. Sie stellt keine großen Ansprüche an die Lage oder den Boden, jedoch ist der Ertrag an vielen Standorten eher unbefriedigend. Die Sorte eignet sich nicht als Befruchter und der Baum ist stark anfällig für Feuerbrand. Die Blüten fangen bereits im früher Alter an zu blühen und entwickeln eine auffallend große und wildlederartige Knospe. Jedoch sind auch diese stark Witterungsanfällig.

Wann wird sie geerntet und wie lange lässt sie sich lagern?
Reif ist die Frucht Mitte Oktober, wo sie dann auch gleich gepflückt wird. Lagert man die Birne gut, so hält sie sich bis Ende November. Der Frischverzehr ist natürlich am meisten zu empfehlen, jedoch kann die Birne auch sehr gut weiterverarbeitet werden.

***** Und nicht zu vergessen! MERRY CHRISTMAS ! *****

Bild von:
Von Wamito – Eigenes Werk, Gemeinfrei, wikimedia.org

23. Luxemburger Mostbirne

Wo kommt sie her?
Die Luxemburger Mostbirne wurde in der Baumschule N. Moussel in Sandweiler, Luxemburg gezüchtet und erhielt den Namen Schnappsbirne. Da jedoch unter diesem Namen eine Weiterverbreitung der Birne sich sehr schwierig gestaltete, wurde sie in Luxemburger Mostbirne umgetauft. Um 1900 wurde sie in Deutschland, Oberöstereich und Niederösterreich stark an angepflanzt und auf den Markt gebracht. Sie ist auch unter dem Namen Mostbirne von Angers bekannt und fälschlicher weise wird sie mit der Betzelbirne und der Speckbirne verwechselt.

Wie schaut sie aus?
Die Frucht ist groß und ähnelt der Form einer Bergamotte. Ihre Schale ist graugrün und mit zahlreichen großen Rostpunkten und Rostflecken bedeckt. Der Kelch ist offen und hornartig, die aufrechtstehenden Blättchen sind graufilzig behaart. Der Stiel ist stark und kurz, am Ansatz grün und ansonsten braun. Das Fruchtfleisch ist mattweiß, grobkörnig, sehr saftreich und besitzt eine gute Festigkeit.

Besondere Baumeigenschaften?
Der Baum der Luxemburger Mostbirne ist starkwüchsig und gilt in den Baumschulen als die Sorte die am stärksten Wächst. Er bildet sehr gerade Triebe und entwickelt eine hochpyramidale Krone mit kräftigem Mittelast. Seine Blätter sind grob gesägt und stark wollig. Er stellt nur sehr geringe Ansprüche an das Klima und den Boden. Natürlich ist es aber trotzdem nützlich der Sorte einen genügend fruchtbaren und nährstoffreichen Boden anzuweisen. Aufgrund des schönen Wuchses des Baumes ist er oft an Straßen, Feldern und Wiesen zu bestaunen. Die Blüte blüht erst mittelspät. Erkennen kann man die Sorte an den wolligen Blättern, dem super Wuchs des Baumes und an der Größe der Frucht. Da die Speckbirne ähnliche Merkmale aufweist, droht es zur Verwechslung zu kommen. Mit einem Blick auf den Stiel der Frucht lässt sich jedoch ein Unterschied erkennen, denn nur die Luxemburger Mostbirne besitzt einen braunen Stiel. Gute Eigenschaften sind außerdem noch die super Fruchtbarkeit, die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge, sowie die Schönheit und Größe der Birne. Jedoch wird die Luxemburger Mostbirne verhältnismäßig nicht sehr alt, nur um die 150 Jahre.

Weitere Informationen?
Reif werden die Früchte im Oktober und halten sich nach der Ernte einige Wochen. Sie zählt zu den allerbesten Mostbirnen und guten Dörrbirnen.

22. Doppelte Philippsbirne

Wo kommt sie her?
Die doppelte Philippsbirne ist eine bereits sehr alte Sorte. Sie wurde 1800 in Belgien als Zufallssämling entdeckt und wurde als Philipps Double von Bivort erstmals beschrieben. Die Sorte wurde durch Jean-Baptite von Mons kultiviert, der sie einem Grafen von Mérode-Westerloo widmete. Sie war Streuobstsorte des Jahres 2006 des Verbands der Gartenbauvereine Saarland-Pfalz und wird im deutschen Sprachraum auch als Sommerdiel oder Frühe Diel bezeichnet, da sie etwas früher reif wird als die ähnliche Diels Butterbirne.

Wie schaut sie aus?
Die Frucht ist groß, ca. 88-100 Millimeter hoch und 75-85 Millimeter breit. Sie ist stumpfkegelförmig, oben und unten abgeflacht und stielwärts etwas eingezogen. Ihr Kelch ist offen, die Blättchen kurz, hartschalig und die Einsenkung flach und eng. Der Stiel ist nur kurz und ziemlich dick, ist oft etwas fleischig, braun und hat meist eine schwache Biegung. Diese entsteht auch dadurch, da oft der Stiel von einer Fleischwulst zur Seite gedrückt wird. Ihre Schale ist grünlichgelb, in der Vollreife goldgelb und auf der Sonnenseite schwach gerötet. Das Fruchtfleisch ist gelblichweiß, zart schmelzend, sehr saftreich und hat ein süßen muskiertem Geschmack.

Besondere Eigenschaften des Birnenbaumes?
Die doppelte Philippsbirne ist starkwachsend, ihre Krontriebe sind lang und stark, jedoch nehmen sie schon schnell eine hängende Form an. Die Krone wird breitkugelig, reich verzweigt und gut belaubt. Diese Birnenbaumsorte eignet sich besonders für warme und leichte Böden. Sie sind windfest und gedeihen auch in raueren Lagen Mitteleuropas bis hinein in die Alpen. Die Fruchtbarkeit tritt schon früh ein und bringt jährlich hohe Erträge. Ihre Blüte blüht schon ziemlich früh im Jahr, ist aber kein guter Pollenspender.
Die doppelte Philippsbirne gilt als widerstandsfähig gegen Krankheiten. Sie hat jedoch eine hohe Anfälligkeit für Feuerbrand und eine geringe für Schorf.

Besondere Eigenschaften der Frucht?
Der Reifezeitpunkt kann je nach Witterung und Standort zwischen Anfang September und Anfang November variieren. Die Frucht ist windfest und sollte nie zu früh geerntet werden, da sie sonst sauer bleibt. Die Pflückzeit der doppelten Philippsbirne ist Mitte bis Ende September und 3-4 Wochen lagerbar. Ist sie aber bereit Genussreif, so dient sie nur noch für den Sofortverzehr. Die Früchte gelten als sehr gute Tafelbirnen, die sich auch zur Herstellung von Saft oder Kompott eignen.

Bild von:
Von Foto: Sven Teschke /, CC BY-SA 3.0 de, wikimedia.org

20. Chanticleer

Wo kommt die Chanticleer her?
Übersetzt bedeutet „Chanticleer“ auf Deutsch „Chinesische Wild-Birne“. Wie man sich dann schon denken kann, ist diese Birnensorte in China beheimatet. Rund um den geschichtlichen Hintergrund gibt es leider kaum Informationen. Auch als Stadtbirne ist sie allgemein bekannt, da der Baum in vielen Städten am Straßenrand steht.

Wie schaut sie aus?
Die Chanticleer ist die erste Birnensorte die wir hier beschreiben, bei der man nicht sehr viel zum Aussehen der Frucht sagen kann, da die Birne nur sehr klein ist und nicht für den Verzehr angebaut wird. Sie ist ca. 1 cm dick, ziemlich kugelförmig und besitzt einen langen verholzten Stiel. Rundherum sehr unattraktiv. Anders aber der Baum der Chanticleer, der in vielen Städten den Straßenrand ziert.

Besondere Baumeigenschaften?
Es ist nur ein kleiner Baum, ca. 8-12m hoch und bis zu 5m breit. Er besitzt eine schmal kegelförmige Krone, eine durchgehende Stammverlängerung und aufrechte Seitenäste. Die Blätter sind eiförmig bis ründlich, vorne kurz zugespitzt und ca. 8-12cm lang, sowie 8cm breit. Sie sind glänzend dunkelgrün in der Grundfärbung, im Herbst jedoch gelb, orange, scharlach und purpurn. Die Laubfärbung im Herbst setzt jedoch erst relativ spät, gegen Ende November ein. Die Blüten des Baumes sind strahlend weiß, ca. 2cm breit und erscheinen sehr zahlreich. Ein sonniger Standort des Baumes wirkt sich positiv auf das Ausreifen der Früchte, sowie die Herbstfärbung aus. Ansonsten ist Chanticleer sehr anpassungsfähig, die Sorte wächst auf nahezu jedem Boden und auch trockene Standorte werden akzeptiert. Ein tiefreichendes Wurzelsystem sorgt für eine gute Hitzeverträglichkeit und macht den Baum unempfindlich gegenüber Luftverschmutzung. Sehr vorteilhaft in Städten.

18. Concorde

Concorde – Birne der Zukunft?
Das Birnensortiment in Deutschland beschränkt sich je nach Region auf wenige alte Sorten. „Williams Christ“, „Alexander Lucas“ und die „Conference-Birnen“ sind wahre Klassiker. All diese Sorten sind uralt und stammen mindestens aus dem 18. oder 19. Jahrhundert. Es gibt nur wenige Neuheiten, doch in den letzten Jahren ist ein wenig mehr Schwung in der Züchtung aufgekommen. Die Concorde ist eine der Birnensorten, die neuerdings stark im Gespräch ist.

Wo kommt sie her?
Concorde ist eine Birne die 1977 in der Forschungsanstalt East-Malling (England) durch eine Kreuzung der Sorten Conference und Vereindechantsbirne“ entstand. Seit 1980 ist sie im Handel erhältlich und kämpft sich seit jeher an die Klassiker im Birnensortiment von Deutschland ran.

Wie schaut sie aus?
Die Birnensorte ist mittelgroß bis groß, ist flaschenförmig länglich mit Bauch und hat eine relativ raue Schale. Diese ist ziemlich trocken und ist mit kleinen Berostungen befleckt. Die Grundfärbung ist grün bis grüngelb und das Fruchtfleisch ist sehr knackig, halb schmelzend, saftig süß mit nur wenig Säure. Ein sehr angenehmer Geschmack, leicht nach Melone, mit fabelhafter Würze.

Gibt es besondere Baumeigenschaften?
Diese Birnenbaumsorte wächst sehr aufrecht, mit nur wenig Verzweigungen. Mit ihrem Wuchs wächst sie sogar etwas steiler als die Conference und für ein optimales Produktionsniveau muss der Baum teilweise etwas auf Trieb beschnitten werden. Der Baum bevorzugt eher warme Lagen, nährstoffreichen Boden und eine Zusatzbewässerung. Die Blüte des Birnenbaumes blüht mittelspät zwischen der Conference und Vereinsdechant. Die Reifezeit setzt Mitte September ein, ca. eine Woche nach der Conference.

Wie ist der Ertrag und wie lagert man die Birnen?
Der Ertrag setzt bei der Concorde schon relativ früh ein, er ist regelmäßig und hoch. Um die gute Fruchtgröße halten zu können muss der Baum ausgedünnt werden. Ähnlich wie die Conference kann die Concorde im Naturlager ca. 1-2 Monate und im Kühllager etwa 5-6 Monate gelagert werden.

Foto von:
Von manfred.sause@volloeko.de – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, wikimedia.org

17. Conference-Birne

Was für eine Geschichte steckt hinter der Conference-Birne?

Ein genauer Ursprung der Birnen im Allgemeinen ist leider nicht bekannt. Es gibt mehrere Vermutungen, jedoch keine die belegbar sind. Sicher ist, dass sie bis ins 16. Jahrhundert lediglich als Kochbirnen geeignet waren. Kochbirnen mussten erst gekocht werden, ehe man sie verspeisen konnte. Ab dem 16. Jahrhundert begann man die Birnen zu veredeln und sie wurde erstmals in Frankreich und Italien als Handbirne bekannt.

Die Conference-Birne ist im Nordwesten Europas bei weitem am häufigsten angebaute Birnensorte. Sie wurde 1884 von dem Züchter Thomas Rivers aus Sawbridgeworth in England als Zufallsaussaht gefunden und erhielt 1895 als Andenken an die „British National Pear Conference“ ihren Namen „Conference“.

Während der letzten Jahre wurde die Qualität der Birnensorte durch veredelungen und verbesserte Anbautechniken weiter verbessert.

Wo wird sie angebaut?

Ganze 70% macht zurzeit die Conference-Birne der Birnenproduktion in den Niederlanden und Belgien aus. Fleißig am Anbauen sind auch England, Frankreich, Italien und Spanien. In modernen Baumschulen werden die Sorten auf einem Unterstamm veredelt, dadurch erreicht man ein schwächeres Wachstum was zu einer früheren und besseren Produktivität führt. Nach etwa 2-3 Jahren verkaufen diese Baumschulen die Bäume an die Obstbauern, die diese dann bei sich einpflanzen. Im Vergleich zu anderen Birnensorten ist die Sorte nicht ausgesprochen Krankheitsempfindlich. Der Obstbauer muss immer auf eine entsprechende Beleuchtung der Früchte auf der Plantage achten und damit die Bäume in Form bleiben, werden sie jährlich im Winter zurück geschnitten.

Welche Qualitätsmerkmale hat die Conference-Birne

Bis in die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts galt die hervorragende Lagerfähigkeit der Birnensorte als das große Qualitätsmerkmal. Durch eine starke Änderung im Anbau hat sich die Qualität des Geschmacks ebenfalls deutlich verbessert. In Kennerkreisen wird die Conference-Birne als die Handbirne beschrieben, die am Besten schmeckt.

Durch die Maßnahmen beim Anbau haben die Früchte jetzt einen wesentlich gleichmäßigeren und höheren Zuckeranteil. Dies wirkt sich natürlich sehr positiv auf den Geschmack und die Lagerfähigkeit der Birne aus.

Die Conference-Birne hat gegenüber anderen Birnensorten den großen Vorteil, dass die Früchte sowohl zu Anfang der Reife gegessen werden können, wenn sie noch knackig sind, als auch am Ende der Reifung, wenn sie vollkommen reif sind. Dann ist das Fruchtfleisch sehr zart, herrlich süß und hat einen aromatischen Geschmack. Die Birne kann in mehr oder minderem Maße bronziert sein. In den meisten Fällen wird ein leichtes Maß an Bronzierung, einer glatten Rauschaligkeit als charakteristisch angesehen und gilt allgemein als positiv.

Bild von:
Von Rasbak – Eigenes Werk,  CC BY-SA 3.0,
wikimedia.org

16. Madame Verté

Wie schaut sie aus?
Sie ist mittelgroß, dickbauchig am Kelch und länglich Birnenförmig. Ihr Stiel ist grün, sehr lang und meist gerade.
Der Kelch ist mittelgroß mit herausgeklappten braunen Blättchen. Die Schale ist sehr rau, trüb gelb und auf der sonnigen Seite matt geröstet.
Das Fruchtfleisch ist gelblichweiß, angenehm süß im Geschmack mit gutem würzigem Aroma.

Besondere Baumeigenschaften?
Der Wuchs des Baumes ist mittelstark und Buschartig. Sie werden in etwa 2-3meter breit und 2-4meter hoch.
Die Birnenbaumsorte ist ein guter Pollenspender und ist ideal für Spaliere. Beim Boden reicht auch ein normaler lockerer Gartenboden völlig aus und der Standort sollte halb im Schatten, halb in der Sonne liegen.

Wann kann man die Frucht verzehren und was kann ich alles daraus machen?
Im Oktober wird die Frucht geerntet, kurz darauf ist sie Genussreif und eignet sich super für den Frischverzehr.
Sie ist eine klasse Tafelbirne und auch zum weiter verarbeiten nützlich.
Tolle Birnenkuchen, Obstsalate, Birnensäfte und vieles mehr können aus ihr hergestellt werden.

Wie lange kann man sie lagern?
Gelagert hält sich die Birne ungefähr von Oktober bis Februar. Das Lager muss schön kalt sein, so um die 0°bis-1°.

14. Gellerts Butterbirne

Wo kommt sie her?
Ursprünglich stammt diese Sorte aus Frankreich. Sie wurde 1820 von einem gewissen M. Bennet gezüchtet und erlangte unter dem Namen „Beurré Hardy“ große Bekanntheit in Frankreich. In Deutschland ging sie als Gellerts Butterbirne, nach dem Liebdichter Gellert, ab 1838 in den Handel.

Wie schaut sie aus?
Sie ist groß, manchmal sogar sehr groß. Meist besitzt sie eine schwach längliche kegelstumpf- oder kegelförmige Form, ist kelchbauchig und stielwärts einseitig eingezogen. Ihre Schale ist leicht rau trocken und derb im Geschmack, was beim Genuß etwas störend sein kann. Ihre Grundfärbung wird im Laufe ihrer Reife von grünlich bis ockergelb übergehen und auf der sonnigen Seite ist sie meist etwas braunrot befleckt. Die Schale ist oft mit einer zimtbraunen Berostung überzogen, jedoch nur bei Früchten die nicht im Schatten hängen. Der Kelch ist geöffnet,  relativ tief und besitzt kleine Zipfel die nach außen geklappt sind. Der Stiel ist nur sehr kurz und ziemlich dick und in der Regel ist er durch eine Fleischwulst leicht zur Seite gedrückt. Das Fruchtfleisch ist gelblich-weiß, zart schmelzend, sehr saftreich und herrlich süß.

Welche Baumeigenschaften liegen vor?
Diese Birnenbaumsorte gehört zu den am stärksten wachsenden Bäumen und wird in vielen Baumschulen oft zur Veredelung anderer Sorten verwendet. Er bildet einen kräftigen, geraden Stamm und seine Krone wächst ebenfalls steil aufrecht. Er besitzt keine allzu großen Ansprüche an das Klima und den Boden. Es sei nur darauf zu achten, dass der gewählte Standort etwas Windgeschützt und der Boden nicht zu trocken ist.

Wann werden die Früchte gepflückt und wann kann man sie verspeisen?
Gepflückt wird bereits einige Tage vor der Baumreife, also Anfang bis Mitte September. Die Genussreife tritt in etwa 1-2 Wochen nach der Baumreife ein und die Früchte sollten bis spätestens Ende Oktober verbraucht werden.

Wie lagert man die Früchte am Besten?
Diese Sorte ist eher für den Sofortverzehr geeignet, das liegt daran, dass die Früchte sich im Naturlager nur bis zu 3 Wochen halten. Man kann zwar die Früchte etwas eher pflücken, aber das geht nur auf Kosten der Qualität.

Ist sonst noch etwas zu beachten?
Die Sorte ist schorf- und krebsanfällig, sowie schwefel- und kupferempfindlich.

Bild von:
Von Glysiak – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, wikimedia.org

13. Williams Christbirne

Woher kommt sie?
Der älteste Nachweis dieser Birnensorte reicht bis nach England 1770 zurück. Sie wurde nach dem Baumschüler Williams benannt, der nicht nur im Garten sich sehr fleißig zeigte. William war sehr engagiert in der Kirche und so bekam die Birne den Beinamen „Guter Christ“.

Wie schaut die Birnensorte aus?
Die Birne an sich ist mittelgroß, gedrungen birnen- bis glockenförmig und ihr Fruchtfleisch ist fein schmelzend mit einem sehr charakteristischen Geschmack. Ihre Schale ist gelb-grün gefärbt und auf der Sonnenseite leicht orange. Um den Kelch herum tritt oft eine Berostung auf. Diese Birnensorte ist diploid, das heißt sie braucht eine andere Sorte zur Befruchtung. In Frage kommen da die Konferenzbirne, die Gellerts Butterbirne und Clapps Liebling.

Irgendwelche besondere Baumeigenschaften?

Die Birnenbaumsorte wächst mittelstark und bildet einen pyramidale, sparrige Krone. Die Blätter sind relativ groß, am Rand schwach gesägt und aufwärts gebogen. Auffällig bei dieser Birnensorte ist, dass selbst die jungen Bäume bereits sehr früh Früchte tragen.

Wann kann ich die Birne genießen und wozu kann ich sie verwenden?
Geerntet wird sie ca. Ende August und die Genussreife tritt dann etwa Mitte September ein. Sie ist als Tafelost, Konserve und zur Herstellung von Ostbrand und Likör sehr gut geeignet.

Foto von:
Von –Atamari 22:41, 13 August 2005 (UTC) – selbst fotografiert am 13. August 2005, CC BY-SA 3.0, .wikimedia.org