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23. Luxemburger Mostbirne

Wo kommt sie her?
Die Luxemburger Mostbirne wurde in der Baumschule N. Moussel in Sandweiler, Luxemburg gezüchtet und erhielt den Namen Schnappsbirne. Da jedoch unter diesem Namen eine Weiterverbreitung der Birne sich sehr schwierig gestaltete, wurde sie in Luxemburger Mostbirne umgetauft. Um 1900 wurde sie in Deutschland, Oberöstereich und Niederösterreich stark an angepflanzt und auf den Markt gebracht. Sie ist auch unter dem Namen Mostbirne von Angers bekannt und fälschlicher weise wird sie mit der Betzelbirne und der Speckbirne verwechselt.

Wie schaut sie aus?
Die Frucht ist groß und ähnelt der Form einer Bergamotte. Ihre Schale ist graugrün und mit zahlreichen großen Rostpunkten und Rostflecken bedeckt. Der Kelch ist offen und hornartig, die aufrechtstehenden Blättchen sind graufilzig behaart. Der Stiel ist stark und kurz, am Ansatz grün und ansonsten braun. Das Fruchtfleisch ist mattweiß, grobkörnig, sehr saftreich und besitzt eine gute Festigkeit.

Besondere Baumeigenschaften?
Der Baum der Luxemburger Mostbirne ist starkwüchsig und gilt in den Baumschulen als die Sorte die am stärksten Wächst. Er bildet sehr gerade Triebe und entwickelt eine hochpyramidale Krone mit kräftigem Mittelast. Seine Blätter sind grob gesägt und stark wollig. Er stellt nur sehr geringe Ansprüche an das Klima und den Boden. Natürlich ist es aber trotzdem nützlich der Sorte einen genügend fruchtbaren und nährstoffreichen Boden anzuweisen. Aufgrund des schönen Wuchses des Baumes ist er oft an Straßen, Feldern und Wiesen zu bestaunen. Die Blüte blüht erst mittelspät. Erkennen kann man die Sorte an den wolligen Blättern, dem super Wuchs des Baumes und an der Größe der Frucht. Da die Speckbirne ähnliche Merkmale aufweist, droht es zur Verwechslung zu kommen. Mit einem Blick auf den Stiel der Frucht lässt sich jedoch ein Unterschied erkennen, denn nur die Luxemburger Mostbirne besitzt einen braunen Stiel. Gute Eigenschaften sind außerdem noch die super Fruchtbarkeit, die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge, sowie die Schönheit und Größe der Birne. Jedoch wird die Luxemburger Mostbirne verhältnismäßig nicht sehr alt, nur um die 150 Jahre.

Weitere Informationen?
Reif werden die Früchte im Oktober und halten sich nach der Ernte einige Wochen. Sie zählt zu den allerbesten Mostbirnen und guten Dörrbirnen.

22. Doppelte Philippsbirne

Wo kommt sie her?
Die doppelte Philippsbirne ist eine bereits sehr alte Sorte. Sie wurde 1800 in Belgien als Zufallssämling entdeckt und wurde als Philipps Double von Bivort erstmals beschrieben. Die Sorte wurde durch Jean-Baptite von Mons kultiviert, der sie einem Grafen von Mérode-Westerloo widmete. Sie war Streuobstsorte des Jahres 2006 des Verbands der Gartenbauvereine Saarland-Pfalz und wird im deutschen Sprachraum auch als Sommerdiel oder Frühe Diel bezeichnet, da sie etwas früher reif wird als die ähnliche Diels Butterbirne.

Wie schaut sie aus?
Die Frucht ist groß, ca. 88-100 Millimeter hoch und 75-85 Millimeter breit. Sie ist stumpfkegelförmig, oben und unten abgeflacht und stielwärts etwas eingezogen. Ihr Kelch ist offen, die Blättchen kurz, hartschalig und die Einsenkung flach und eng. Der Stiel ist nur kurz und ziemlich dick, ist oft etwas fleischig, braun und hat meist eine schwache Biegung. Diese entsteht auch dadurch, da oft der Stiel von einer Fleischwulst zur Seite gedrückt wird. Ihre Schale ist grünlichgelb, in der Vollreife goldgelb und auf der Sonnenseite schwach gerötet. Das Fruchtfleisch ist gelblichweiß, zart schmelzend, sehr saftreich und hat ein süßen muskiertem Geschmack.

Besondere Eigenschaften des Birnenbaumes?
Die doppelte Philippsbirne ist starkwachsend, ihre Krontriebe sind lang und stark, jedoch nehmen sie schon schnell eine hängende Form an. Die Krone wird breitkugelig, reich verzweigt und gut belaubt. Diese Birnenbaumsorte eignet sich besonders für warme und leichte Böden. Sie sind windfest und gedeihen auch in raueren Lagen Mitteleuropas bis hinein in die Alpen. Die Fruchtbarkeit tritt schon früh ein und bringt jährlich hohe Erträge. Ihre Blüte blüht schon ziemlich früh im Jahr, ist aber kein guter Pollenspender.
Die doppelte Philippsbirne gilt als widerstandsfähig gegen Krankheiten. Sie hat jedoch eine hohe Anfälligkeit für Feuerbrand und eine geringe für Schorf.

Besondere Eigenschaften der Frucht?
Der Reifezeitpunkt kann je nach Witterung und Standort zwischen Anfang September und Anfang November variieren. Die Frucht ist windfest und sollte nie zu früh geerntet werden, da sie sonst sauer bleibt. Die Pflückzeit der doppelten Philippsbirne ist Mitte bis Ende September und 3-4 Wochen lagerbar. Ist sie aber bereit Genussreif, so dient sie nur noch für den Sofortverzehr. Die Früchte gelten als sehr gute Tafelbirnen, die sich auch zur Herstellung von Saft oder Kompott eignen.

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Von Foto: Sven Teschke /, CC BY-SA 3.0 de, wikimedia.org

17. Conference-Birne

Was für eine Geschichte steckt hinter der Conference-Birne?

Ein genauer Ursprung der Birnen im Allgemeinen ist leider nicht bekannt. Es gibt mehrere Vermutungen, jedoch keine die belegbar sind. Sicher ist, dass sie bis ins 16. Jahrhundert lediglich als Kochbirnen geeignet waren. Kochbirnen mussten erst gekocht werden, ehe man sie verspeisen konnte. Ab dem 16. Jahrhundert begann man die Birnen zu veredeln und sie wurde erstmals in Frankreich und Italien als Handbirne bekannt.

Die Conference-Birne ist im Nordwesten Europas bei weitem am häufigsten angebaute Birnensorte. Sie wurde 1884 von dem Züchter Thomas Rivers aus Sawbridgeworth in England als Zufallsaussaht gefunden und erhielt 1895 als Andenken an die „British National Pear Conference“ ihren Namen „Conference“.

Während der letzten Jahre wurde die Qualität der Birnensorte durch veredelungen und verbesserte Anbautechniken weiter verbessert.

Wo wird sie angebaut?

Ganze 70% macht zurzeit die Conference-Birne der Birnenproduktion in den Niederlanden und Belgien aus. Fleißig am Anbauen sind auch England, Frankreich, Italien und Spanien. In modernen Baumschulen werden die Sorten auf einem Unterstamm veredelt, dadurch erreicht man ein schwächeres Wachstum was zu einer früheren und besseren Produktivität führt. Nach etwa 2-3 Jahren verkaufen diese Baumschulen die Bäume an die Obstbauern, die diese dann bei sich einpflanzen. Im Vergleich zu anderen Birnensorten ist die Sorte nicht ausgesprochen Krankheitsempfindlich. Der Obstbauer muss immer auf eine entsprechende Beleuchtung der Früchte auf der Plantage achten und damit die Bäume in Form bleiben, werden sie jährlich im Winter zurück geschnitten.

Welche Qualitätsmerkmale hat die Conference-Birne

Bis in die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts galt die hervorragende Lagerfähigkeit der Birnensorte als das große Qualitätsmerkmal. Durch eine starke Änderung im Anbau hat sich die Qualität des Geschmacks ebenfalls deutlich verbessert. In Kennerkreisen wird die Conference-Birne als die Handbirne beschrieben, die am Besten schmeckt.

Durch die Maßnahmen beim Anbau haben die Früchte jetzt einen wesentlich gleichmäßigeren und höheren Zuckeranteil. Dies wirkt sich natürlich sehr positiv auf den Geschmack und die Lagerfähigkeit der Birne aus.

Die Conference-Birne hat gegenüber anderen Birnensorten den großen Vorteil, dass die Früchte sowohl zu Anfang der Reife gegessen werden können, wenn sie noch knackig sind, als auch am Ende der Reifung, wenn sie vollkommen reif sind. Dann ist das Fruchtfleisch sehr zart, herrlich süß und hat einen aromatischen Geschmack. Die Birne kann in mehr oder minderem Maße bronziert sein. In den meisten Fällen wird ein leichtes Maß an Bronzierung, einer glatten Rauschaligkeit als charakteristisch angesehen und gilt allgemein als positiv.

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Von Rasbak – Eigenes Werk,  CC BY-SA 3.0,
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